Vom 13.06. bis 17.06.2022 besuchten vierzehn Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 und 11 die polnische Stadt Krakau. Die Schülerinnen und Schüler wurden in mehreren Treffen durch Frau Sosna und Herrn Rith intensiv auf die Fahrt nach Polen vorbereitet. Dabei erhielten sie einen kleinen polnischen Sprachkurs sowie Informationen über regionale und kulturelle Besonderheiten. Der folgende Reisebericht stammt aus der Feder von Volker Rith:
Die Hauptziele der Fahrt waren der Abbau von Stereotypen und Vorurteilen gegenüber unserem europäischen Nachbarland und die intensive Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und der deutsch-polnischen Geschichte. Der Besuch des ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz sollte die deutschen Schülerinnen und Schüler für die Gefahren des gegenwärtigen rechtpopulistischen und -extremen Gedankengutes sensibilisieren. Sie sollten die Bedeutung des Respekts und der Anerkennung aller Menschen für den Bestand einer humanen, pluralen und zivilisierten Gesellschaft erkennen.
Die Schülergruppe besichtigte am ersten Tag die Stadt Krakau, eine der kulturell wichtigsten Städte Europas. Neben dem Wawel mit der berühmten Königkirche wurde auch die alte Universität, die Tuchhallen, die Marienkirche und das Museum der ehemaligen Fabrik von Oskar Schindler besichtigt, der durch den berühmten Film „Schindlers Liste“ weltweit große Aufmerksamkeit erfuhr. In diesem Museum setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit der deutschen Besatzung Polens während des Zweiten Weltkrieges auseinander, der zufolge etwa jeder fünfte Einwohner Polens ums Leben kam.
Tags darauf besuchte die Gruppe das Vernichtungslager Auschwitz/Birkenau. Dieser Besuch wurde im Vorfeld des Besuches intensiv vorbereitet. Im Museum erhielten wir eine vierstündige Führung (Stammlager Auschwitz/Birkenau). Die polnische Museumsführerin vermittelte detaillierte Fachkenntnisse und sprach von Erfahrungen aus der eigenen Familiengeschichte. In der Nachbesprechung war die Betroffenheit der Gruppe groß. Viele Schülerinnen und Schüler drückten ihre Gefühle aus wie Scham, Betroffenheit und Traurigkeit. Einige konkrete Erfahrungen wurden besprochen.
Am dritten Tag fuhr die Gruppe zum ältesten und bekanntesten Salzbergwerk der Welt nach Wieliszka. In einer Tiefe von 130 Metern lernten wir auf einer 3,5 km langen Führung unter Tage die Bedeutung des Salzabbaus für die Stadt Krakau seit dem Spätmittelalter kennen. An spektakulären Modellen wurde dabei die Arbeit in einem Salzbergwerk erklärt. Am Nachmittag stand ein Besuch desjüdischen Viertel in Kazimierz mit der berühmten Remuth-Synagoge auf dem Programm. Der wunderschöne und lebensfrohe Stadtteil Krakaus mit seinen zahlreichen Synagogen beeindruckte uns sehr.
Mit bewegenden Eindrücken und Erfahrungen aus unserem europäischen Nachbarland kehrte die Schülergruppe am fünften Tag nach Deutschland zurück.